Comets machen es Unicorns nicht leicht

Hitzeschlacht in Hall

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Im ersten Auswärtsspiel der Saison 2022 bei den Schwäbisch Hall Unicorns hatten die Gastgeber die Nase leicht vorn in einem insgesamt relativ ausgeglichenen Spiel mit einer beeindruckenden Offensivleistung der Comets gegen den deutschen Vizemeister. 


Bei 35°C im Schatten waren die Ausgangsbedingungen nicht die besten, zumal die Sonne im Optima Sport Park am späten Nachmittag direkt auf die Spielseite der Comets brannte während die Heimmannschaft zunehmend im Schatten Erholung finden konnte. Die Comets waren nach Schwäbisch Hall angereist mit dem festen Vorsatz, ihre beste Leistung abzurufen und sich weder vom Nimbus des Seriensiegers noch von der Kulisse (Die Unicorns feierten das 500. Pflichtspiel mit einem Family-Gameday) beeindrucken zu lassen. Dieser Plan von HC Elias Gniffke ging auf. Zwar schenkte man den Hausherren durch einen geblockten Punt im ersten Drive eine tolle Ausgangssituation an der eigenen 6-Yard-Linie, die Unicorns brauchten dann aber immerhin vier Versuche, bis sie daraus Kapital mit einem Touchdown-Pass auf Mike Alfieri schlagen konnten. Kaum waren die Allgäuer wieder in Ballbesitz, arbeiteten sie sich mit Pässen und Laufspielen beständig über das Feld bis RB Tomiwa Oyewo einen Pass in der Endzone zum TD fangen konnte. Der PAT ging daneben, so stand es 7:6. 

Als einer der zwei gefährlichsten Spieler des Tages auf Seiten der Unicorns zeigte sich wie gewohnt WR Tyler Rutenbeck, der die folgenden zwei Touchdowns für Hall erzielen konnte. Die Offense der Comets wurde in dieser Phase von der Defense der Gastgeber gestoppt, während die Defense der Comets das Laufspiel der Haller nicht erfolgreich unterbinden konnte. Durch den deutlich größeren Kader taten sich die Einhörner aus Württemberg leichter, frische Kräfte ins Spiel zu schicken - so wurden Runningbacks und Linemen munter durchgetauscht. Den Anschluss stellte QB Kenyatte Allen dann mit einem 32-Yards-Pass auf WR Pascal Rüegg wieder her. Mit erfolgreichem Zwei-Punkte-Versuch durch RB Andrew Pocrnic stand es nun 21:14. Ein durch DE Mario Wokocha verursachtes Fumble der Haller Offense konnten die Illerstädter leider nicht zu Punkten verwerten, da man den Ball seinerseits bei einem QB-Sack wieder verlor. 

Kurz vor der Pause war es dann der ehemalige NFL-Spieler Moritz Böhringer, der einen Pass von QB James Slack fangen konnte, nach PAT gingen die Teams mit 28:14 in die Halbzeitpause. Man spürte aber deutlich, dass die Hausherren nicht die sonst übliche Dominanz ausspielen konnten,  schließlich lagen die Comets nur zwei Scores zurück. 

Zwar erhöhte Hall im dritten Viertel durch einen Pass auf WR Aureius Minton auf 35:14, dies wurde jedoch postwendend durch einen TD-Lauf durch WR Andrew Pocrnic beantwortet, was den Punkteabstand von 14 Punkten (zwei TDs) zum 35:21 wieder herstellte. Dieses Spiel wiederholte sich am Ende des dritten und im letzten Viertel, als die Unicorns im Folgenden durch ihr kompaktes RB-Kraftpaket Maurice Schüle einen Touchdown erzielten, worauf auch die Comets erneut durch einen Run-TD durch RB Andrew Pocrnic mit den letzten Punkten des Tages den Punkteabstand von 14 wieder herstellten zum Endstand von respektablen 42:28.  Die Comets versuchten noch ihren letzten Ballbesitz zu Punkten zu verwandeln, verloren jedoch den Ball. Die Haller entschlossen sich dann nach acht Spielzügen ohne TD die Uhr durch Abknien auslaufen zu lassen. 

Insgesamt eine respektable Leistung der Comets, in einem Auswärtsspiel beim in der regulären Saison seit 2015 ungeschlagenen deutschen Vizemeister 28 Punkte zu erzielen bei einem Abstand von "nur " zwei Scores, was beides in der Saison bisher keinem GFL-Team gelang. Dies lässt ein spannendes Rückspiel am 21. August im heimischen Illerstadion erwarten, wo hoffentlich lautstarke Unterstützung durch möglichst viele Fans den Allgäuern ein Stückchen Vorteil verschaffen könnten. 

 

Für die Comets geht es am 2. Juli weiter, dann wieder auswärts gegen die Munich Cowboys, die aktuell ungeschlagen den zweiten Tabellenplatz in der GFL Süd belegen. Für den Kampf um die Platzierung ist dieses Spiel bereits vorentscheidend. Da die GFL Süd in zwei Gruppen geteilt ist, wird es hier kein Rückspiel im Illerstadion mit Heimvorteil geben. Auch muss München nur einmal gegen Hall antreten.  Die Jungs in Blau wünschen sich zahlreiche Unterstützung im bayerischen Derby!