Erstellt am 03.07.2022 von Sven
20:21 lautet der Endstand nach einem nervenaufreibenden Spiel am Samstag Nachmittag in München.
Leider musste man sich - wie gegen Straubing - trotz beeindruckender Leistung mit einem Punkt geschlagen geben. Die Offense zeigt in dieser Saison viel Variabilität in ihrem Angriffsspiel, die Defense konnte sich gut auf den Gegner einstellen und erzeugte Druck auf den Quarterback. Die Fans beider Seiten bekamen alles geboten und die Stimmung im Stadion war die eines Derbys auf Augenhöhe.
Die Allgäu Comets starteten das Spiel mit der Offensive um QB Kenyatte Allen. Nach einigem Raumgewinn durch gute Läufe des kroatisch-kanadischen Runningbacks Andrew Pocrnic mussten sich die Comets dann aber per Punt wieder vom Ball trennen. Der folgende Drive der Cowboys Offensive war erfolgreicher, nach einigen Pässen und einer Strafe gegen die Gäste fand Cowboys-QB Smith seinen WR Kai Silbermann für einen 11-Yards-Pass in der Endzone der Allgäuer. Nach erfolgreichem PAT stand es 0:7 aus Sicht der Comets.
Im nächsten Drive der Comets marschierten diese von der eigenen 25-Yard-Linie durch schöne Pässe von QB Allen auf WR Pascal Rüegg und Läufe von Pocrnic zügig über das Feld, um sich anschließend im zweiten Viertel mit einem 14-Yard-Pass auf letzteren mit einem Touchdown zu belohnen. Der Wind im Dantestadion trieb den Ball beim anschließenden PAT neben die Goalposts, so blieb es beim 6:7
Danach zeigte die starke Comets Defense, die bereits in der ersten Spielhälfte hellwach und präsent war, was sie kann und schickte die Münchner Offense nach fünf Versuchen wieder vom Feld.
Nach dem Punt der Gastgeber trieb die nach HC Elias Gniffkes Spielprinzip schnell getaktete Offense der Illerstädter, motiviert vom starken Auftreten der Defense, die Münchner Verteidigung wieder über das Spielfeld, zeigte einige sehenswerte Spielzüge und beendete diesen Drive mit einem beeindruckenden TD über 40 Yards durch den irischen Runningback Tomiwa Oyewo, sein erster erlaufener Touchdown in dieser Saison. Nach fehlgeschlagenem PAT gingen die Comets jetzt mit 7:12 in Führung. Zwar konnte die Defense den Ballbesitz der Hausherren danach zweimal in Folge gleich wieder mit einem „Three-and-out“ beenden, die Offense der Allgäuer schaffte es aber nicht mehr, Punkte auf das Scoreboard zu bringen, so blieb es beim Halbzeitstand von 07:12.
Nach der Halbzeit startete die Cowboys-Offense mit dem Angriffsrecht. Die Coaching Crew unter dem einzigen weiblichen GFL-HC, Nadine Nurasyid, hatte den Münchnern in der Pause vermutlich die richtige Ansprache verpasst, der Drive der Cowboys endete mit einem Touchdownpass auf Silbermann, nach PAT gingen die Gastgeber mit 14:12 wieder in Führung.
Von der eigenen 35-Yard-Linie arbeiteten sich die Allgäuer nach einigen Läufen bis an die 9-Yard-Linie vor. Es schlug die Stunde des Schweizer Receivers Pascal Rüegg, der nicht nur den Touchdown erzielte, sondern gleich auch noch den folgenden 2-Punkte-Versuch erfolgreich verwandelte - wieder ein Führungswechsel zum 14:20.
Die Verteidigung der Comets erzwang im letzten Viertel in der Hitze des Dantestadions wieder einen Punt der Cowboys zum Wechsel des Angriffsrechts, allerdings gelang dies auch der Münchner Defense nach 6 Versuchen der Comets. Weitere Wechsel des Angriffsrechts folgten, als die Offense der Münchner alles auf eine Karte setzten und im 4. und letzten Angriffsversuch einen weiten Pass dicht an die Endzone der Gäste landeten. Die Verteidigungsreihen der Comets stemmten sich mit aller Kraft gegen die alles versuchenden Hausherren, die wieder im vierten und letzten Versuch alles-oder-nichts spielten - und einen Touchdown erzielten. Samt erfolgreichem Extrapunkt kam es bei verbliebenen 2 Minuten Restspielzeit wieder zum Führungswechsel, 21:20.
Die Comets Offense versuchte einen schnellen Drive Richtung Endzone zustande zu bringen, scheiterte aber mit einem unvollständigen Pass im vierten Versuch, was den Münchnern erlaubte, die restliche Spielzeit dieses schnellen, sehr spannenden Spiels mit ständigen Führungswechseln durch Abknien sicher zu Ende zu bringen.
Die Munich Cowboys behalten damit die Tabellenführung im Süden und müssen sich im nächsten Spiel gegen den deutschen Vizemeister Schwäbisch Hall beweisen. Für die Comets heißt es jetzt bis zum 24.07. den Fokus hochzuhalten, bis es im Heimspiel gegen die Marburg Mercenaries geht.