Runplay und Defense herausragend

Comets bezwingen Unicorns

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Am 05. Juli 2015 bezwangen die Comets mit Spielern wie Cedric Townsend, Christian Hafels und Cody Smith bei ähnlichen Temperaturen wie am vergangenen Sonntag die Schwäbisch Hall Unicorns das letzte Mal und trugen einen 34:28-Heimsieg davon. Bis ins vergangene Jahr, als die Saarland Hurricanes diese Serie unterbrachen, war das die letzte Niederlage der Einhörner in einem regulären Punktspiel der GFL-Süd. Nach neun langen Jahren und vielen Begegnungen, die zwar oft knapp ausgingen und mit verbissener Härte geführt wurden gelang es den Allgäuern beim Seitz-Doubleheader-Gameday endlich wieder, dem Seriensieger aus Hall Paroli zu bieten und die Partie mit einem recht deutlichen 26:7 für sich zu entscheiden nachdem der Seasonopener in Hall erst in der letzten Minute durch einen geglückten Zwei-Punkte-Versuch verloren wurde.
Den anfänglichen Verlauf des Spielbeginns bei sengender Sommerhitze hatten sicher einige Fans schon so befürchtet - trotz Abwesenheit zweier Offense-Starter (QB Miller und RB Gentili) und des HCs Rothe zeigten die Unicorns den Willen zum Sieg, nicht bereit nach der gesicherten Südmeisterschaft auch nur einen halben Gang zurückzuschalten. Einem Ballbesitz der Comets folgte nach 2 Minuten der erste Punt, worauf die Unicorns mit einer Laufspiel-Kaskade und einem finalen Pass des Backup-QBs Jonas Lohmann (der bereits bei den Siegen gegen die Hurricanes und die Wildcats zum Einsatz kam) die ersten Punkte zum 0:7 auf das Scoreboard brachten. Es folgte ein sehr defenselastiger Teil des Spiels, als sich beide Teams immer wieder schnell vom Ball trennen mussten. Die Comets versuchten dabei immer wieder erfolgreich, das Rungame mit dem neuen RB Lars Kozlowski in Gang zu bringen, der im Juli  von den Einhörnern zu den Allgäuern gewechselt war. Mitte des zweiten Quarters war es aber dann ein Pass auf WR Ahsan Moore, der den Ausgleich zum 7:7 bei einer bis dahin weitestgehend ausgeglichenen Begegnung herstellte. Die starke Defenseleistung unter dem neuen DC Dominik Titz zeigen auch zwei Situationen kurz vor der Comets-Goalline, als die Unicorns in beiden Fällen ohne Punktgewinn im vierten Down gestoppt werden konnten. Auch Halls Nr.1-Receiver Sharsh konnte erfolgreich in Schach gehalten werden und fing nur zwei Pässe mit insgesamt 15 Yards.
Nach der Halbzeitpause agierte die Comets-Defense weiter auf hohem Level und stoppte den ersten Unicorns-Ballbesitz noch vor der Mittellinie, während die Offense im weiteren Verlauf einen Schwachpunkt nach dem anderen in der Verteidigung der Gäste ausmachen konnte. Einem weiten Pass auf Moore folgte ein zweiter weiter Pass auf WR Nate Stewart zum Touchdown und zur 13:7-Führung. War man bisher die sehr passlastige Offense der Comets gewohnt, so zeigte sich mit den beiden Runningbacks Kozlowski und dem von einer Preseasonverletzung genesenen Jeremie Kwanzami Beni in der zweiten Spielhälfte ein sehr laufdominanter Angriff. HC Elias Gniffke machte sein Versprechen eines Run-Touchdowns an Kwanzambi wahr und gab an der 6-Yard-Linie einen Call zum Laufspielzug herein, den der Brite zum 19:7 in die Endzone trug. Durch einen anschließenden Überraschungs-Onsidekick kamen die Comets gleich wieder ins Angriffsrecht und obwohl sie dieses nicht mit Punktgewinn abschließen konnten, nahmen sie doch wertvolle Zeit von der Uhr. Auf Seiten der Unicorns hatte QB Lohmann mit dem wiedererstarkten Passrush der Comets-Front zu kämpfen. Das Coachingteam, neu verstärkt durch Assistant Coach Jonas Voigt, der in dieser Woche als Offensive Line Trainer aushalf, hatte vor Beginn des Spiels die „Passrush-DNA“ des Teams proklamiert, die in den vergangenen Partien zu wenig forciert wurde. Die Routiniers wie Sercan Vardar, Norman Loos und Sven Köppl wurden dabei durch Neuzugang Yves Koko und die beiden Youngster Daniel Schlemmer und Leon Hauber kräftig unterstützt.
Die Hauptlast der zahlreichen Läufe, die enorm viel Zeit von der Uhr nahmen, absolvierte Neuzugang „The German Stallion“ Kozlowski, den seine früheren Teamkollegen teilweise nochmal extra durch die Mangel drehten. Prompt bekamen deswegen die sonst wenig strafenlastigen Unicorns eine 15-Yard-Strafe wegen eines Personal Fouls. Kozlowski lieferte aber postwendend die beste aller möglichen Antworten und rannte, nachdem die das ganze Spiel über souverän agierende All-Allgäu-O-Line alle Verteidiger zur Seite geschoben hatte, unbedrängt zum zweiten Run-TD in die Endzone. Nachdem auch der letzte Haller Angriff punktelos an der Comets-Defense scheiterte, spielten die Hausherren mit Läufen des deutsch-britischen Duos die restliche Spielzeit herunter und sorgte mit 26:7 für die erste Saisoniederlage der Haller gegen ein GFL-Süd-Team. Quarterback Xaiver “X” Bullock lieferte 273 Passing Yards (davon 125 an Stewart und 100 an Moore) und keine Interception. Die Freude bei Fans, Spielern und dem Staff endlich wieder einen Sieg gegen Hall zu bejubeln, kannte anschließend keine Grenzen, zumal beim vorangegangenen Spiel des Doubleheaders die Comets-Ladies mit einem 38:21-Sieg gegen Regensburg die Playoffteilnahme sichern konnten. Beim anschließenden Besuch der Allgäuer Festwoche nutzten viele Spieler noch die Gelegenheit zu einem Erinnerungs-Selfie mit der zufällig anwesenden O-Line-Legende und NFL Hall-of-Famer Joe Thomas.
Nach einer Byeweek steht für die Comets in zwei Wochen das Rückspiel in Straubing an. Die Niederbayern stehen aktuell punktgleich mit den Allgäuern, sind aber wegen des Siegs im Hinspiel noch vor den Comets auf dem vierten Platz der Tabelle. Zum Abendspiel in Straubing (Kickoff 19:00 Uhr) bietet der Fanclub diesmal wieder einen Fanbus an: http://fanclub-comets.de/Fanbus/